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  Senioren-Internetcafé hat viel zu bieten

Samstag, 17.03.2001 - Stadt Würzburg

Reisen auf der Datenautobahn

WÜRZBURG
Christa Wüchner

 
FOTO ZORYIKU
FOTO ZORYIKU
In St. Thekla kann man seit dem 6. März online gehen.
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Vor kurzem ist das Würzburger Senioren-Internetcafé vom Ehehaltenhaus ins Caritas-Seniorenzentrum St. Thekla umgezogen, und bereits seit dem 6. März können Besucher hier online gehen. Nun feierten Initiatoren, Aktive und viele prominente Gäste aus Politik, Sozial- und Seniorenarbeit die offizielle Wiedereröffnung des online-Treffs.

Als "Verbindung zur Welt" lobte Prälat Karl Rost vom Caritasverband das Café. Und nicht nur Sozialreferent Dr. Peter Motsch und Oswald Weber, erster Sprecher der Würzburger Seniorenvertretung, wiesen auf Aktualität und Bedeutung dieses beispielhaften Projekts "von Senioren für Senioren" hin. Besonderer Dank galt dabei den Sponsoren, vor allem aber Initiator Herbert Schmidt und seinem ehrenamtlichen "Seniorentreff"-Team sowie Volker Stawski, dem Leiter der Städtischen Beratungsstelle für Senioren und Behinderte. Denn ihrem Idealismus und Engagement verdankt das Café seine Entstehung wie seinen anhaltenden Erfolg.

Das neue Medium eröffne Älteren wichtige neue Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und Kontaktpflege, betonte Dr. Werner Rötter, beratender Arzt der Seniorenvertretung und selbst begeisterter Internet-Nutzer. Besonders das "Surfen" rege eine Vielfalt geistiger Funktionen an, trainiere Koordinationsvermögen und Gedächtnis und sei daher auch "ärztlich-therapeutisch" sinnvoll.

Und es macht offensichtlich Spaß, denn das Internetcafé wird gut angenommen. 650 Ältere haben im vergangenen Dreivierteljahr das Serviceangebot genutzt, erklärte Initiator Herbert Schmidt, und seit dem 6. März seien sogar schon rund 250 Besucher vom Seniorenzentrum aus zur Reise auf der Datenautobahn gestartet.

Der neue, freundliche Internet-Raum bietet dazu noch bessere Möglichkeiten als das alte Café, darüber waren sich die Gäste nach einer Schnupper-Tour einig. Sechs Rechner stehen den Besuchern zur Verfügung, und da das Café im Erdgeschoss des Seniorenzentrums liegt, können nun auch Behinderte das Café problemlos nutzen. Das Einmalige ist und bleibt jedoch die individuelle Betreuung durch die Mitglieder des "Seniorentreff". Hiltrud Jung gehört zu ihnen, und sie weiß, dass sogar Computer-Neulinge schnell zu selbständigen Nutzern werden können: "Wir gehen auf den Kenntnisstand jedes einzelnen Besuchers ein und erklären alles ganz genau. So geht das Lernen zwanglos und macht Vergnügen." Kein Wunder, dass da selbst einige der prominenten Gäste beschlossen haben, im Internet-Café ihre online-Kenntnisse zu verbessern.