03.10.2003 18:22

 

Seniortrainer haben viel bewegt
 
Internet, Telefonseelsorge, Verkehrserziehung: Die Vielfalt ehrenamtlicher Projekte, die Seniortrainerinnen und -trainer aus drei Städten bei ihrem Treffen in Würzburg vorstellten, ist groß.
 
"Runter vom Sofa!", so heißt der Spot zum bundesweiten Modellprojekt "Erfahrungswissen für Initiativen" (EFI), der mit Witz für den aktiven Unruhestand als Seniortrainerin bzw. -trainer wirbt. Voraussetzung dafür ist die Teilnahme an einem Seniortrainer-Kurs. Er umfasst Gebiete wie Gesprächs- und Verhandlungsführung, Öffentlichkeitsarbeit und Projektplanung. Damit vermittelt er das Handwerkszeug, mit dem Ältere ihr Erfahrungswissen und ihre Ideen in erfolgreiche Projektarbeit für und mit anderen umsetzen können.

Der erste Kurs für je sieben Teilnehmer aus Würzburg, Nürnberg und Augsburg startete im Herbst 2002, der zweite läuft zur Zeit. Wie viel die Seniortrainer der ersten Stunde inzwischen erreicht haben, zeigte sich beim Erfahrungsaustausch im Selbsthilfehaus in der Scanzonistraße, zu dem die Würzburger Senioren eingeladen hatten.

Schon die Berichte der Gastgeber machten deutlich: Seniortrainer arbeiten mit allen Altersgruppen und in den unterschiedlichsten Bereichen. Zum Beispiel online, wie Herbert Schmidt, Initiator des Würzburger Senioren-Internetcafés, und sein Team. Ein Projekt, das bestens bei den Älteren ankommt und durch Schmidt auch bei der Berliner Fachtagung "Internet für ein aktives Alter" vertreten sein wird.

Nicht nur das Internet bringt Menschen einander näher. Das wichtigste Mittel der Kommunikation ist immer noch die Sprache, und wer sich damit schwer tut, dem droht Isolation. Ein Problem, das Mitbürger, die aus russischsprachigen Ländern zu uns gekommen sind, kennen. Hier helfen Ursula Weselys und Alla Kaminskas EFI-Projekte.

Während Wesely mit ihren Deutschkursen für Grund- und Hauptschüler Sprachbarrieren abbaut und damit die Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration junger Menschen schafft, möchte Kaminska die Situation der Älteren verbessern. Sie hat mit Unterstützung der Israelitischen Kultusgemeinde und der Stadt Würzburg eine besondere Selbsthilfe-Initiative ins Leben gerufen: Eine russischsprachige Telefonseelsorge und Nachbarschaftshilfe, in der sich ältere Mitglieder der Kultusgemeinde engagieren.

Vielseitig aktiv ist das Ehepaar Heger. Mehr Sicherheit für Kinder im Vorschulalter, das liegt Ingrid Heger am Herzen. Daher hat sie ein "Sicherheitstraining im Straßenverkehr" und "Giftpflanzenführungen" im Botanischen Garten initiiert, bei denen die Kleinen anschaulich und praxisbezogen lernen, Gefahren zu erkennen und zu vermeiden.

Öffentlichkeitsarbeit ist einer der Schwerpunkte von Siegfried Hegers Seniortrainer-Einsatz. Dank seiner Unterstützung ist die PR-Arbeit des Deutschen Fahrradclubs (ADFC) nämlich im Aufwärtstrend.

Wer mehr über EFI und das Senior-
trainer-Programm erfahren
möchte, hat dazu während der
Mainfrankenmesse Gelegenheit:
Am Sonntag, 5. Oktober, kann
man sich in Halle 1 am Stand des
Selbsthilfebüros informieren.

 
Von unserer Mitarbeiterin christa wüchner